GESCHICHTE DER BURG

Burg Pappenheim – Das Tor zum Altmühltal. Burg Pappenheim ist immer einen Besuch wert

In der Stammburg der Grafen zu Pappenheim – als Reichserbmarschälle Inhaber eines der höchsten Staatsämter des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation – erleben Sie Geschichte pur.

Das Gelände war, wie Funde beweisen, schon in vorrömischer und römischer Zeit besiedelt.

In einer Urkunde vom 12. November 802 vermachte Reginsind, Tochter eines edlen Franken namens Germunt, Witwe eines Grafen Berchtold aus dem Thurgau all ihr Gut in Pappenheim, Niederpappenheim, Schambach und Dietfurt an das Kloster St. Gallen.

Die erste Burg dürfte sich um einen Turm entwickelt haben, ist aber erst ab dem Jahr 1028, anlässlich ihrer Zerstörung durch Herzog Ernst II. von Schwaben und König Konrad II. urkundlich erwähnt.

Die zweihöfige Burganlage diente verschiedenen Familienzweigen des Pappenheimer Grafengeschlechtes als Herrschafts- und Familiensitz.

Die Burgkapellenweihe wurde zwischen 1171 und 1182 durch Bischof Egilolf von Eichstätt vorgenommen und fällt in die Regierungszeit Marschall Heinrichs zu Pappenheim genannt Testa, des großen Heerführers Heinrichs VI. Aus dieser Zeit datiert vermutlich auch die aufwändige Buckelquaderung des Bergfrieds und Teile des Palas.

Im Laufe der folgenden Jahrhunderte erfolgte, in mehreren Phasen, immer wieder auch bedingt durch vorherige Kriegszerstörungen, der Um- und Ausbau der Anlage bis ins 17. Jahrhundert. Die technischen Entwicklungen (Feuerwaffen) erforderten zusätzliche Neuerungen, wie die beiden Pulvertürme und den sog. Kanonenweg, eine doppelte Stadtmauer auf der Südseite der Stadt, die sich vom Talgrund bis zur Burg hinauf zieht. Außerdem entstanden seit der Mitte des 14. Jahrhunderts um die Burg auch zur Stadtseite hin, innerhalb der Stadtmauern, ausgedehnte Zwingeranlagen, so dass die Hauptburg heute von einem 3-fachen Mauerring umgeben ist.

Den nach vielen Zerstörungen, Auf- und Umbauten und Erweiterungen erreichten Zustand geben die beiden Zeichnungen der Stadtansichten, aus dem Jahr 1664, wieder.

1703/1704, im Spanischen Erbfolgekrieg, wurde Pappenheim noch einmal von französischen Truppen geplündert und die Burg durch Beschuss teilweise zerstört. Nachdem bereits 1593 der Hauptwohnsitz von der Burg ins heutige Alte Schloß verlegt wurde, gab man die Burg nach und nach auf und wurde zuletzt der Palas Anfang des 19. Jahrhunderts gesprengt.

In der 2. Hälft des 20. Jahrhunderts begann, zuerst mit Hilfe eines eigens gegründeten Vereins und dann auch vor Allem mit eigenen Mitteln der Eigentümer, die schrittweise Restaurierung der Burganlage, welche auch heute noch andauert.